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Phillipp
Klapproth
Steven Guggolz,
…und manchmal alle
Ulrike
Carina
Gebhard,
Ricarda Irmer,
Jana Rosenmeier,
Hannah Schlingmann,
…und manchmal alle Mädels
Josephine
Sophie
Keil,
Catherina Singer,
Anna Urbanik
…und manchmal alle Mädels
Eugen
Mischa Seibold,
Mirco Wölfelschneider,
Max Sauter, ...und manchmal
alle Jungs
| Ed
Bernhardy
John
Christian,
Enrico de Miro,
Julian Schultis, …und manchmal
alle Jungs
Musikalisches
John Christian,
Steven Guggolz,
Enrico de Miro,
Julian Schultis
Spielleitung
& Text Eleonora Venado
Assistenz:
Nils Naggatz
Verena Wölfelschneider,
John Christian
Technik
Thomas Venado,
Jochen Reeg,
Frank Wiesner
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CLUBHAUS
SCHÖLLER hat seinen
Ursprung im Lustspiel
PENSION SCHÖLLER von Wilhelm Jacoby und Carl Laufs aus dem Jahre 1890.
Der
Stoff wurde dreimal von Georg Jacoby verfilmt 1930, 1952 und 1960 (mit
Theo
Lingen in der Hauptrolle).
Die Autoren Wilhelm Jacoby wird am 8.
März 1855 als Sohn eines Verlagsbuchhändlers in Mainz
geboren. Neben seiner redaktionellen Tätigkeit verfasst er eine Fülle
von
Schwänken, Possen und Operntexten. Seine Stücke unterscheiden sich von
den
französischen Lustspielen besonders dadurch, dass sie den Bereich des
Erotisch-Pikanten oder gar Schlüpfrigen kaum berühren. Die Komik wird
vor allem
durch Missverständnisse und Verwechslungen hervorgerufen, doch auch
eine
latente satirische bis gesellschaftskritische Absicht darf nicht
übersehen
werden. Carl Laufs
wurde am 20. Dezember 1858 in Mainz geboren. Er arbeitete als Autor von
Lustspielen und Schwänken. Obwohl Jacoby nicht einen einzigen Satz zu
dem Stück
geschrieben hatte, ließ Laufs ihm stets die Hälfte der Tantiemen
zufließen.
Der Inhalt Wenn einer
eine Reise tut, dann will er auch richtig was erleben! Am liebsten
etwas total
Außergewöhnliches... Und wenn man sogar nach Berlin fährt, muss er
hinterher
bei den Freunden und Kollegen mit den Erlebnissen angeben können.
Philipp
Klapproth zumindest möchte das. Darum hat er es sich in den Kopf
gesetzt, eine
Heilanstalt für Geisteskranke zu besuchen. So gestaltet sich der Beginn
der
Geschichte sowohl im Clubhaus als auch in der Pension Schöller, aber
dann…
Das Thema Wer ist
denn verrückt, wer ist normal? Ein Thema für Jugendliche? Na klar! Die
Rebellion der Pubertät gegen die Normalität ist völlig normal und sogar
hormonell bedingt, oft zum Leidwesen von Eltern, Lehrer und Erzieher.
„Krisenzeit“, „Entwicklungszeit“, „Experimentierzeit“ und
„Übergangszeit“ haben
ihre eigenen Grenzen im Normalfeld des Irrgartens Pubertät. Darin
fragen sich
Jugendliche, ob ihr Körper, ihr Denken, ihre Gefühle und sie selbst in
Bezug
auf andere und die gesellschaftlichen Erwartungen „normal“ sind.
Gleichzeitig
erleben sie die Normalisierung als Zumutung. Also: Wann ist jemand
schrullig
genug, um Gesprächsstoff für daheim zu liefern?
Das Motiv Wer könnte
einem Jugendlichen Philipp Klapproth den angestrebten Ausflug in die
Heilanstalt organisieren. Ein unerfüllbarer Wunsch? Nein, die
Schwester,
Ulrike, die sich schon lange für die Quälereien des Bruders rächen
will, hat
die „Idee“: das Clubhaus Schöller, dessen Gäste eh etwas durch den Wind
sind,
als Nervenheilanstalt auszugeben – den Bruder ins Clubhaus geschleppt,
ihm
eingeschärft, sich ja nichts anmerken zu lassen, den Clubhauskellner
eingeweiht– fertig ist das Täuschungsmanöver.
Die Inszenierung Die
reichlich schrägen Marotten der Clubhausgäste erscheinen plötzlich,
durch die
Augen von Philipp Klapproth, in einem ganz anderen Licht. Das gelingt
auch,
weil die Anzahl der Figuren drastisch reduziert bleibt: Diese sind –
natürlich
chorisch angelegt – der Kellner Eugen, der angehende Schauspieler mit
dem
Sprachfehler; die überdrehte Chefin Josephine, die Psychologie studiert
und
sich in Philipp verliebt und Ed Bernhardy, ein Musiker und Rapper...
Trotzdem
entsteht aus „normalen“ Gästen für Philipp Klapproth ein zunehmend
beängstigendes Panoptikum. Oft unterbrochen von Kommentaren,
Regieanweisungen, Figuren,
die aus ihrer Rolle treten, die Regie, die bemüht wird… gerät der
Protagonist mehr
und mehr in große Not. Als die vermeintlichen Insassen mit ihm das
Clubhaus
verlassen wollen, kommt es fast zur Katastrophe: Philipps
Verantwortungsbewusstsein kämpft gegen Wahnsinn… und alles dreht sich.
Durch
Normalität ist der Blick
verstellt (Rene’ Pollesch) | |